Karibu – Welcome to Tansania

Am 15.10. war es endlich so weit. Wir, 8 Schüler und 3 Lehrer plus Enkeltochter, flogen nach Tansania und begaben uns auf eine Reise mit vielen neuen Eindrücken. Kaum gelandet wurden wir von unserem afrikanischen Freund und Fahrer, Steven Kitoto, nach Arusha gebracht, von wo aus wir in zwei großen Etappen mit dem Bus nach Iambi fuhren. Die recht abenteuerliche 13-stündige Fahrt in den alten Bussen ohne Klimaanlage, mit vielen Menschen, Tieren und Nahrungsmitteln, kombiniert mit schlechter Luft und erdrückender Hitze, setzte vielen aus unserer Reisegruppe zu. Die Hälfte von uns Schülern war so krank, dass sie sich, vor den Augen der gesamten Iambi Secondary School – unserer Partnerschule – noch vor der Unterkunft einfach in den Sand gelegt haben, unfähig etwas zu tun. Was für einen ,,toller“ erster Eindruck! Nachdem in der Nacht auch noch der Rest der Schüler krank geworden war, wurde der offizielle Empfang auf unseren vierten Tag in Iambi, den Montag, gelegt, sodass wir eine Chance bekamen uns zu erholen und an das Klima und die örtlichen Gegebenheiten zu gewöhnen. Unsere Unterkunft bestand aus vier Schlafräumen, einem Essensraum sowie einer Küche, Backstube une einer Feuerstelle, auf der einheimische Frauen uns 3 Mal täglich leckeres Essen zubereiteten- Brot und Chapati (Pfannkuchen) mit Marmelade zum Frühstück, Reis, Nudeln und Bohnen mittags und/oder abends.

Unser großes Projekt mit einigen afrikanischen Schülern war die Verschönerung des gerade fertiggestellten Speisesaals, wobei wir die Wände mit vorher abgesprochenen Motiven bemalten. Des weiteren standen noch weitere Besichtigungen und Wanderungen an sowie ein Besuch des Unterrichts. Die allsonntäglichen, musikalisch vielseitig gestalteten Gottesdienste endeten mit der Versteigerung der zum Teil lebenden Kollekte, eine ganz neue Erfahrung, genauso wie die spärliche und spartanische Einrichtung der Krankenstation vor Ort. Allerdings werden dort auch nur leichte Krankheiten behandelt. Für die schweren Krankheiten muss man ins 12 Kilometer entfernte Iambi Hospital fahren, welches wir nach einer Fußwanderung besichtigt haben – eine von drei Wanderungen.
Eine andere führte uns am ausgetrockneten Fluss entlang, die dritte zu Höhlenmalereien, die leider kaum mehr zu erkennen waren. Dabei wurden wir vom ersten starken Schauer der einsetzenden Regenzeit überrascht. Der Regen hätte fast dazu geführt, dass wir nicht on den Tarangire-Nationalpark gefahren wären, wo wir jedoch letztendlich sehr viele Tiere gesehen und noch einmal die wunderschöne afrikanische Landschaft bewundert haben.

Allgemein haben wir, wie erwartet sehr viele Unterschiede zu Deutschland festgestellt, wie zum Beispiel den Frontalunterricht, bei dem man das Gefühl hatte, wir Deutschen wüssten mehr vom Thema als die Lehrer, die selber öfter Fehler gemacht haben, oder die Müllentsorgung, die darin besteht, alles auf einen Haufen zu werfen und zu verbrennen – inklusive Plastik!

Trotz oder gerade wegen dieser Unterschiede war es eine sehr spannende, abenteuerliche und unvergessliche Reise, mit vielen Erfahrungen und Eindrücken und der Erkenntnis, dass man auch ohne jeglichen Luxus eine schöne Zeit verbringen kann.
Einen herzlichen Dank im Namen der Gruppe an alle, die uns diese Reise ermöglicht haben, und die Lehrer, die sich bereit erklärt haben uns zu begleiten. Besonders bedanken möchten wir uns bei unserem Schulleiter, Herrn Sell, der, wie sein Vorgänger Herr Dierkes, regen Kontakt zu unserer Partnerschule hält und uns während der Schulzeit für die Reise freigestellt hat.
Asante sana, oder wie uns der dortige Schulleiter Mr. Kingu beigebracht hat: 
Songela sigi sigi
                                                                                                                                                                                                                                                  Gehsa Habekost und Finja Jünemann