Natoka Scharnhorstgymnasium

,,Natoka Scharnhorstgymnasium“ ist Kiswahili und bedeutet ,,Ich komme vom Scharnhorstgymnasium“. Diesen Satz haben wir auf unserer Reise nach Iambi, Tansania, häufig gebraucht. Mit dem Seminarfach Iambi haben sich neun Oberstufenschüler/innen zusammen mit Frau Solbrig und Herrn Rausch auf eine dreiwöchige Reise zu unserer Partnerschule, der Iambi Secondary School, begeben.
Wir starteten am Mittwoch, dem 21.9.2016, am Flughafen in Hannover und landet am Vormittag des darauffolgenden Tages am Kilimandjaro-Airport. Von dort fuhren wir nach Arusha, einer der größten Städte Tansanias, und verbrachten eine Nach in einem kleinen Hotel. Am nächsten Morgen folgte eine siebenstündige Busfart in die kleinere Stadt Singida, wo wir bei den ,,katholischen Schwestern“ schliefen. Am Samstagmorgen fuhren wir nun endlich nach Iambi. Die Busfahrt dorthin sollte ursprünglich nur zwei bis drei Stunden dauern, doch aufgrund eines kleines Busunfalls verzögerte sich unsere Ankunft. Unser Bus war in den Graben gerutscht und während wir darauf warteten, dass die Fahrt weitergehen konnte, schlossen wir Freundschaften mit zwei Frauen aus dem Dorf, mit denen wir Zockerrohr gegen Kekse tauschten.
In Iambi angekommen wurden wir herzlich empfangen und uns wurden unsere Schlafräume gezeigt. Es gab ein Mädchen- und ein Jungenzimmer, einen Aufenthaltsraum, eine Toilette und zwei ,,Duschen“ (zwei Kabinen mit Wassereimern und Schöpfkellen). Am Sonntagmorgen stand ein Kirchenbesuch an, in dem wir uns vor der Gemeinde vorstellten und mit ihnen sangen.
Am Montag haben wir das Schulgelände kennengelernt und uns dort mit den Schülern der Form 3 (Schüler im Alter von 16-18) einem Projekt zugewandt, das sich mit der Naturmedizin in den Tropen beschäftigt. Unterstützt wurden wir dabei von Dr. Feleshi, der sich mit der Organisation Anamed darauf spezialisiert hat, den Menschen in den Tropen ihre eigenen Hausmittel wieder näherzubringen. Dies ist so nützlich, da chemische Medikamente oft viel zu teuer für den Großteil der Bevölkerung sind. Mit Dr. Feleshi haben wir gelernt, Salben, Öle und Seifen zu kochen und wie verschiedene Pflanzen gegen verschiedene Symptome helfen können. 

Die Chillipflanze beispielsweise wird oft verwendet. um die Haut oder die Muskeln zu erwärmen, also hilft ein Chilliöl gegen Krankheiten wie Rheuma, Arthritis oder gegen Muskelschmerzen, da diese Partien stärker durchblutet werden. Dieses Projekt wurde von der Bingo-Umweltstiftung finanziert.
In den zwei Wochen, die wir in Iambi verbracht haben, gab es vormittags zwei und nachmittags drei Stunden Unterricht, in denen wir uns mit den Thema auseinandersetzten. Zwischen den festgelegten Zeiten trafen wir uns auch privat mit Schülern, mit denen wir uns gut verstanden. Wir sangen zusammen und brachten uns gegenseitig Lieder aus der Heimat bei, außerdem lernten wir Deutschen mehr Kiswahili und erklärten den tansanischen Schülern deutsche Redewendungen und Wörter.
Trotz anfänglicher Kommunikationsschwierigkeiten, da das Englisch mancher Schüler nicht auf dem Stand des unseren war, brach schnell das Eis und man schloss Freundschaften.
Unsere Lebensumstände waren definitiv anders, als wir sie kannte, Haare wurden nur alle drei Tage gewaschen, da das Wasser in der Trockenzeit dort knapp ist, und zum Essen gab häufig Reis, Kochbananen, Kohl und Bohnen.
Nach 13 gemeinsamen Tagen mussten wir uns leider verabschieden, um die Rückreise anzutreten. Wir fuhren erst wieder nach Singida und nach einer kurzen Nacht weiter nach Arusha. Auch dort schliefen wir und machten uns am Sonntagmorgen, dem 9.10.2016, auf zum Ngorongoro-Nationalpark, wo wir den gesamten Tag verbringen sollten. Wir haben Giraffen, Zebras, Affen, Löwen bei der Jagt und bei der Paarung- und vielen andere Tiere in freie Wildbahn gesehen. Das Besondere am Ngorongoro-Krater ist, dass in ihm die Massai-Krieger im Einklang mit der Natur und den Tieren zusammen leben.
Trotz der kulturell bedingten Unterschiede hatten wir nach kurzer Eingewöhnung eine tolle Zeit, und die gesammelten Erfahrungen will niemand von uns mehr missen. Wir können jedem nur ans Herz legen, auch mal mit nach Iambi zu fahren, es lohnt sich!
                                                                         Hannah Münnecke und Marie Zauninger